Diamanten

Das härteste Mineral

Wissenschaftlich betrachtet besteht der Diamant aus reinem Kohlenstoff und ist damit das härteste bekannte Mineral unseres Planeten. Entstanden tief im Inneren der Erde, wächst er in Millionen von Jahren unter sehr hohem Druck und hohen Temperaturen zu dem wohl meistgeschätzten und begehrten Edelstein der Welt heran. Bereits ungeschliffen, oder "roh", wie der Fachmann sagt, ist der Diamant beeindruckend. Doch erst durch die Kunst des Schleifens erwacht der Diamant in seinem Feuer aus Licht– und Farbenspiel. Sein unvergleichliches Funkeln ist gleichzeitig Faszination und Objekt nicht endender menschlicher Begierde.

Das Handwerk des Schleifers

Nicht jeder Diamant eignet sich für jeden Schliff. Der Diamantschleifer entscheidet bei jedem Stein neu, welche Schliff-Form den optimalen Wert des Diamanten sichert. Viel Erfahrung und ein gutes Gespür sind für den Diamantschleifer unverzichtbar, da ein Edelstein beim Schleifvorgang bis zu 70 % seines Gewichtes verlieren kann!

Hat sich der Schleifer für den richtigen Schliff entschieden, formt er den Edelstein Facette für Facette, eine Aufgabe, die mit dem bloßen Auge kaum durchzuführen ist. Daher verwendet der Diamantschleifer hierfür spezielle Werkzeuge und weitere sogenannte Industriediamanten, Steine von schlechter Farbe oder Reinheit. Denn aufgrund seiner speziellen Härte kann ein Diamant nur mit seinesgleichen bearbeitet werden.

 

 

Die Wertbestimmung nach den "4 C"

Die sogenannten "4 C" stehen für die englischen Begriffe Carat (Gewicht), Cut (Schliff), Colour (Farbe) und Clarity (Reinheit). Diese Kriterien gelten international, und nur ihre Kombination bestimmt den genauen Wert und die Qualität eines Diamanten.

Carat (Gewicht)

Ein Carat entspricht exakt 0,2 Gramm und geht zurück auf den Samen des Johannisbrotbaumes. Fälschlicherweise nahm man früher an, jeder Samen wiege gleich viel, und verwendete sie daher als Gegengewicht. Heute werden Präzisionswaagen hergestellt, so dass Fehlmessungen ausgeschlossen werden. Aber Größe ist nicht alles, so stimmt bei besonders großen Diamanten, die zu recht geringen Preisen angeboten werden, meistens etwas bei den drei anderen "C‘s" nicht.

Cut (Schliff)

Die Proportionen beim Schliff sind für seine Bewertung von entscheidender Bedeutung! So gibt es auch hier "Mogelpackungen", z.B. zu flach geschliffene Steine, die bei gleichem Gewicht eine größere Oberfläche vorweisen und somit mehr darstellen, als sie tatsächlich sind. Auch zu hohe Schliffe findet man nicht selten. Jedoch nur Diamanten mit optimalen Schliffproportionen brechen das einfallende Licht perfekt!

Colour (Farbe)

Wie die links abgebildete Grafik zeigt, gibt es auch hier sehr große Unterschiede, die mit bloßem Auge jedoch kaum oder gar nicht zu erkennen sind. Je farbloser ein Diamant ist, desto höher ist sein Wert, wobei auch die sogenannten "Fancy-Colours" — seltene Naturfärbungen — inzwischen viele Liebhaber gefunden haben und aufgrund ihrer Seltenheit oft sehr wertvoll und teuer sind.

 

River+ (D) = Hochfeines Weiß+
River (E) = Hochfeines Weiß
Top Wesselton+ (F) = Feines Weiß+
Top Wesselton (G) = Feines Weiß
Wesselton (H) = Weiß
Top Crystal (I-J) = leicht getöntes Weiß
Crystal (K-L) = Getöntes Weiß
Top Cape (M-N) = Getönt 1
Cape (O) = Getönt 2
Light Yellow = Getönt 3
(P-Y) Yellow (Z) = Getönt 4

Clarity (Reinheit)

Die Reinheit eines Diamanten kann nur von Fachleuten oder Gutachtern und mithilfe einer Lupe mit 10facher Vergrößerung beurteilt werden. Viele Diamanten haben Einschlüsse, die von Kohlenstoff-Rückständen oder anderen Substanzen, mit denen der Diamant unter der Erde in Berührung gekommen ist, herrühren können. Die reinste Form des Diamanten bezeichnet man als "lupenrein", hier dürfen keine Einschlüsse sichtbar sein.

 

if = lupenrein
vvs = sehr, sehr kleine Einschlüsse
vs = sehr kleine Einschlüsse
si = kleine Einschlüsse
P1 = Einschlüsse
P2 = große Einschlüsse
P3 = deutliche Einschlüsse